"Penta, pinta, pin, peró" ist ein Zauberspruch, den die Kinder von Amatrice nach dem Erdbeben vom August 2016 gelernt haben. Mit diesen Worten sind einhundert Fotos von Kindern im Katastrophengebiet entstanden. Zu sehen sind die Bilder nun auf einer Ausstellung bis zum 22. Mai im Merkantilgebäude in Bozen.
Ursprünglich handelt es sich um einen überlieferten Zauberspruch, den Kinder in Italien seit jeher sprechen um böse Träume und Ängste zu vertreiben. Im Erdbebengebiet rund um Amatrice in Mittelitalien hat dieser Spruch eine neue, zusätzliche Bedeutung erhalten. Es wurde der Zauberspruch, der Hoffnung machte und die schlimmen Erinnerungen der Katastrophe vertreiben sollte. Und bereits kurze Zeit nach dem großen Beben vom 24. August 2016 entstand genau unter diesem Leitspruch ein besonderes Projekt: Die Erlebnisse nach der Katastrophe und der Alltag in den Notunterkünften wurden auf 100 Foto festgehalten – aufgenommen von den Kindern selbst. Die Bilder die anschließend auf umweltfreundlichen Karton gedruckt wurden, zeigen auf beeindruckende Art und Weise das Leben nach der großen Katastrophe aus der Sicht der Kinder. Sie spiegeln nicht nur die anfängliche Not und Hilflosigkeit in den Zeltstädten und Aufnahmelagern wieder, sondern zeigen viel mehr die Hoffnung und die gelebte Solidarität in den betroffenen Gebieten.
Das Fotoprojekt wurde geboren, um den unzähligen Kindern im Erdbebengebiet die Möglichkeit zu geben, die erlebten Schrecken zu verarbeiten und um einen Umgang mit der Katastrophe zu finden. Viele von ihnen hatten im Erdbeben Eltern, Geschwister oder Freunde verloren und standen mit ihrer Familie vor einem Trümmerhaufen des bisherigen Lebens. Die Einnahmen der Wanderausstellung kommen den betroffenen Familien in der Erdbebenregion zu Gute.
Getragen wird das Projekt von ANPAS (Associazione Nazionale Pubbliche Assistenze), die gemeinsam mit der Kulturvereinigung Tandem und dem Landesrettungsverein Weißes Kreuz die Ausstellung nach Bozen holen. Zu sehen sind die Fotografien vom 15.-22. Mai im Merkantilgebäude in der Bozner Altstadt, tägliich von 10.00-12.30 Uhr sowie von 14.30-18.00 Uhr